Antivirus Software fürs Smartphone

Sicherheitssoftware ist kein Thema mit dem man sich gerne und ausgiebig beschäftigt. Im Windows-Bereich haben wir uns mittlerweile damit abgefunden, dass es ohne Virenschutz nicht mehr geht. Über 315.000 neue Schädlinge entdeckt zum Beispiel Kaspersky jeden Tag. Aber wie sieht es eigentlich auf dem mobilen Markt aus? Brauche ich hier auch einen Virenschutz?

„Obad“ war die mobile Malware Entdeckung des letzten Jahres

„Obad“ ist ein Trojaner, der als erster im großen Maße mobile Botnetze nutzte. Obad ist zudem ein äußerst vielseitiger Schädling, der verschiedenste Wege nutzt, um sich aufs mobile Endgerät zu schleichen. Das Thema mobiler Schädling ist spätestens mit Obad bei der breiten Masse angekommen.
So verwundert es nicht, das Kaspersky 2013 bereits über 100.000 neue mobile Schädlinge entdeckt hat. Im Jahr zuvor gab es lediglich ca. 40.000 neue mobile Schadsoftware, wenn man bedenkt, dass alleine im letzten Oktober 20.000 neue mobile Malware entdeckt wurde, wird man sich der enormen Steigerung bewusst. Insgesamt gibt es sogar bereits über 10 Millionen schädliche Apps.

Nicht alle Betriebssysteme betroffen

Erfreulicherweise sind aber nicht alle mobilen Endgeräte betroffen. Die Bedrohungslage hängt stark vom verwendeten Betriebssystem ab. So zielten im Jahr 2013 98 Prozent aller mobiler Schädlinge auf das Android Betriebssystem. J2ME und Symbian OS teilten sich die restlichen 2 Prozent der Angriffe. Alle Android Nutzer sollten sich somit ernsthaft Gedanken um ein Sicherheitsprogramm machen, alle anderen können zumindest im Moment noch den Markt beobachten. Der große Vorteil von Android, dass es nämlich ein extrem offenes Betriebssystem ist, macht es so beliebt bei Cyberkriminellen und erklärt den hohen Anteil an Angriffen. Da so häufig wegen seiner Restriktivität gescholtenen iOS von Apple profitiert in Sachen Sicherheit von der Geschlossenheit des Systems, hier gibt es im Prinzip aktuell keine Malware.

Sicherheitshersteller rüsten auf

Es verwundert somit nicht, dass die großen Sicherheitshersteller wie Norton, Kaspersky, F-Secure oder McAfee allesamt mittlerweile eine Sicherheitssoftwareapp für Android veröffentlich haben. Programmanzahl und Vielfalt wird mit steigender Bedrohungslage noch weiter zunehmen. Etablierte Sicherheitslabore wie AV-Test oder AV-Comparatives testen mittlerweile auch die mobilen Programme auf Malwareerkennung und Entfernung. Android User sollten sich also damit abfinden auch für ihr mobiles Endgerät eine Sicherheitssoftware installieren zu müssen. Da die Cyberkriminalität immer weiter zunimmt, bleibt zu befürchten, dass über kurz oder lang auch andere mobile Betriebssysteme ins Visier der Cyberkriminellen rücken.

Autor: Timm Hendrich von Netzsieger

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