Der Mensch – Das nächste große „Ding“ im Payment-Markt?

Apple und MasterCard setzen auf biometrische Methoden zur Authentifizierung – Was Biometrie für Bezahl-Services leisten kann

Zürich / Brüssel, den 17. Oktober 2013 – Das neue iPhone 5s und die Veröffentlichung des Software-Updates iOS 7 hat selbst für Apple-Maßstäbe in den letzten Wochen ungewöhnlich viele Diskussionen ausgelöst. Ein Grund dafür war der neue Fingerabdruck-Sensor. Anfang Oktober kündigte nun auch MasterCard an, mit biometrischen Daten und Fingerabdrücken arbeiten zu wollen. Sascha Breite, Head Future Payments bei SIX Payment Services, glaubt, dass Biometrie-basierte Anwendungen Auswirkungen auf die Payment-Industrie haben werden – auch wenn vorher einige Hürden zu überwinden sind. Ein Kommentar.

Der Vorstoß von Apple zur biometrischen Authentifizierung im neuen iPhone ist in aller Munde, vor allem im Mobilfunkmarkt. Doch das Thema hat speziell für die Payment-Industrie wichtige Implikationen: Die Integration des Fingerabdrucksensors in Mobiltelefone ebnet den Weg für neue, sichere biometrische Authentifizierungsmethoden im Zahlungsverkehr. Apple könnte damit wieder einmal zum Wegbereiter werden und dem Massenmarkt die Bezahlung nach Autorisierung anhand biometrischer Daten näher bringen.

Apple ist nicht allein mit seinem Vorstoß: Anfang Oktober kündigte auch MasterCard an, auf die Nutzung biometrischer Daten und Fingerabdrücke zu setzen. Kürzlich ist das Unternehmen der FIDO Alliance beigetreten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Industriestandards für die schnellere Online-Identifizierung durch biometrische Daten zu entwickeln. In Zukunft sollen PINs damit bei der Bezahlung überflüssig werden. Google ist ebenfalls Mitglied der FIDO Alliance und plant die Integration der Identifizierung mit Fingerabdruck in Android.

Die Entscheidung von Apple, die Near Field Communication (NFC)-Technologie nicht im neuesten Apple-Produkt zu integrieren, kann indes unterschiedlich gedeutet werden. Aufgrund der weltweiten Marktmacht wird das Auswirkungen auf den Bezahlmarkt haben, insbesondere was Investitionsentscheidungen zugunsten von NFC betrifft. Dennoch bin ich nicht davon überzeugt, dass diese Entscheidung kategorisch ist. Es gibt eine Reihe populärer Google-Produkte wie Google Maps oder das iOS Sparbuch, die stark von der NFC-Technologie in Smartphones profitieren würden. Ich bin überzeugt, dass Apple sich dem NFC-Markt zuwenden wird, aber erst dann, wenn sie es für richtig halten.

Während die aktuellen Entwicklungen bei Apple nicht unbedingt auf ein starkes Interesse am Zahlungsmarkt schließen lassen, ist klar, dass durch das zusätzliche Engagement von MasterCard und Google weitreichende Veränderungen des Marktes bevorstehen. Vor allem verspreche ich mir davon, dass Verbraucher gegenüber der biometrischen Authentifizierung eine positivere Einstellung entwickeln. Die Identifizierung könnte nutzerfreundlicher werden und das mühsame Merken von PINs oder anderen Codes könnte entfallen. Hier würde der Payment-Markt wirklich profitieren.

Ob Biometrie wirklich das nächste große Payment-Ding wird hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist beispielsweise, ob Händler und Banken ebenso wie die Anbieter der Lösungen ihre Kunden von den neuen biometrischen Prüfverfahren überzeugen können. Das Vertrauen von Kunden zu gewinnen ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe – doch die großen Marktplayer könnten es tatsächlich schaffen eine kritische Masse an Verbrauchern zu überzeugen.

Über SIX Payment Services

SIX Payment Services bietet Finanzinstituten und Händlern sichere, innovative Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Die maßgeschneiderten Lösungen umfassen die Abwicklung von nationalen und internationalen Karten- und Interbank-Zahlungen. Dabei stellt SIX Payment Services in der Schweiz und international die Akzeptanz und die Abwicklung von kartenbasierten Zahlungsmitteln sicher und gehört als Marktführer in der Schweiz, in Österreich und in Luxemburg zu den grössten europäischen Verarbeitern von Kartentransaktionen. Weitere Dienstleistungen reichen vom Swiss Interbank Clearing bis zur elektronischen Rechnungs- und Lastschriftabwicklung. Mit rund 1‘000 Mitarbeitenden an 13 Standorten weltweit begleitet SIX Payment Services Kunden aus 33 Ländern. www.six-payment-services.com

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